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Stefan Gant – Interview

*For english translation of the interview please scroll down.

Interview with German Architect Stefan Gant, one of the pioniers of concrete lighting designers in Berlin

DE:

Designsetter: „Stefan vielen Dank dass Sie sich Zeit für ein paar Fragen nehmen. Ich war begeistert, als ich Ihre Lampen aus Beton entdeckt habe und finde dass diese sehr zur modernen Bauhaus-Architektur und -Interior passen. Haben Sie diese Lampen für einen bestimmten Interior Stil entwickelt?
Stefan Gant:
 Hallo Valerie, erstmal vielen dank für das Kompliment. Ja, das habe ich tatsächlich. Fast alle meine Produkte habe ich für mich und meine Wohnung entworfen, mein Einrichtungsstil würde ich weniger als bauhaus Stil bezeichnen, eher als minimalistisch modern. Ich finde gerade bei Lampen ist es sehr schwierig schöne, schlichte und gleichzeitig bezahlbare Modelle zu finden, wenn man nicht gerade auf die schwedische Möbelhauskette zurück greifen will, deshalb habe ich angefangen mir meine eigenen Modelle zu schaffen. Durch das schlichtes und minimalistisches Design sind sie meiner Meinung nach nicht an einen Einrichtungsstil gebunden, sondern passen zu fast jedem.
Designsetter: Die Benutzung von Rohmaterialien wie Beton in der Architektur und Interior ist seit den 90ern beliebt. Insbesondere in den letzten Jahren scheint das Bauen und Gestalten mit Beton sehr ,‘IN‘ zu sein. Sehen Sie auch diesen Trend und wenn ja wie hat dieser Trend Ihre Arbeit im allgemeinen und insbesondere für Ihre Lampen aus Beton beeinflusst?
Stefan Gant: Ja klar den Trend sehe ich auch, gerade als Architekt habe ich aber natürlich neben dem gestalterischen auch noch einen ganz anderen Bezug zu dem Material – den konstruktiven. Mich fasziniert minimalistische Architektur, die mit wenigen Elementen unglaublich spannende Räume, Situationen, Plätze und Atmosphären schafft. Beton ist da der perfekte Rohstoff, er fungiert als raum bildendes Element genauso wie als Tragwerk, Oberflächenstruktur oder Dämmebene. Die Bruder-Klaus-Kapelle von Peter Zumthor ist ein sehr gutes Beispiel dafür, hier schafft es der Architekt mit nur einem einzigen Material und dessen außergewöhnlichen Art der Fügung großartige Situationen zu schaffen. Natürlich spüre ich diesen beton trend, aber dieser war nicht ausschlaggebend für meine Material wahl, sondern eher seine positiven Eigenschaften.
Designsetter: Erzählen Sie bitte mehr über Ihre Arbeiten mit dem Material Beton. Es muss eine aufwändige Arbeit sein. Was mögen Sie an der Arbeit am meisten?
Stefan Gant:Ja das stimmt, das arbeiten mit Beton ist sehr viel komplizierter als man denkt. Es gibt sehr viele Faktoren, die das aussehen und die Stabilität von Beton beeinflussen, Mischungsverhältnisse, Temperaturen, Schalungsoberflächen uvm. Am allermeisten mag ich an meiner Arbeit den Moment, wenn man nach Monate langer Entwicklung- und Prototypenphase das erste fertige Modell aus der Schalung holt. Hier entscheidet sich erst ob das Produkt funktioniert wie geplant oder die Arbeit umsonst war.
Designsetter: Was sind Ihre üblichen Kunden?

Stefan Gant:
Die meisten meiner Kunden sind Privatleute, die es schätzen ein außergewöhnliches Produkt in geringer Auflage zu besitzen. Zunehmend verkaufe ich meine Lampen aber auch an Bars, Cafés, Hotels und Clubs. Diese kontaktieren mich meist noch vor der Eröffnung, was uns die Möglichkeit gibt zusammen individuelle Konzepte und Lösungen für die jeweiligen Innenraumsituationen zu entwickeln.
Designsetter: Wenn Sie eine solche neue Kreation beginnen, an was denken Sie, wie gehen Sie vor? Denken Sie an bestimmte Orte, wo ihre Produkten ausgestellt, verwendet werden, oder an bestimmte Atmosphären, die Sie damit erschaffen möchten?
Stefan Gant:
Ja, klar. Ähnlich wie in der Architektur überleg ich mir zunächst den jeweiligen Nutzen des Produkts an einem bestimmten Ort, überlege mir welche Stimmung erzeugt werden soll und wie soll das jeweilige Produkt auf den Nutzer wirken soll? Die meisten meiner Entwürfe wurden  für bestimmte Situationen entworfen. Die Beton Kette beispielsweise war ursprünglich ein Geschenk an meine Freundin, wir beide lieben das minimalische Design und so wurde im laufe der Entwurfs Phase aus einem vielfach abgekantetm Diamanten ähnlichen Anhänger ein simpler Stift mit Gold spitze. Es ist gerade dieses unverschnorkelte Design, das den Anhänger so besonders macht. Bei der Entwicklung der Ideen spielt aber noch  etwas anderes eine sehr wichtige rolle – Ich habe kein riesen Budget oder ein Konstruktionsteam zur verfügung das mich unterstützt, ich muss mich auf die Mittel beschränken die mir zur Verfügung stehen. Oft Scheitern neue Ideen an den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeit diese umzusetzen.
Designsetter: Eine abschliessende und vielleicht recht schwere Frage. Wir hören immer vom skandinavischen Design. Sehen Sie ein typisch deutsches Design? Fühlen Sie sich bestimmten deutschen Wurzeln verbunden?
Stefan Gant:
Das ist wirklich eine schwere frage. Würden sie denn mein Design als typisch deutsch bezeichnen?
Wenn ich an die Automobilindustrie denke würde ich mit einem klaren ja antworten. Beim Produktdesign tu ich mir etwas schwerer, es gibt sehr viel gutes deutsches Design, aber ich denke in Deutschland kann ein Stil lange nicht so eindeutig abgelesen werden der Skandinavische beispielsweise. Anfang des 20. Jahrunderts haben Deutsche Firmen wie Telefunken, Grundig, Braun oder die AEG unter der Leitung von Peter Behrens wunderschöne Produkte entworfen und verkörperten viel mehr das was ich als deutschen Stil bezeichnen würde als heutige deutsche Designs.
Trotz des Materials sind meine Entwürfe kein bisschen brutalistisch oder kalt, Ich versuche viel mehr mit dem Material zu spielen und durch Kontraste Spannung zu erzeugen. Ich denke nicht dass ich mein Design als typisch deutsch bezeichnen würde, eher als international- minimalistisch .

EN:


Designsetter: Stefan, thank you for taking the time to answer us a few questions. I was initially thrilled as I discovered your concrete lamps and find them to be a perfect fit to modern interiors, also for Bauhaus Style Architecture. As you developed these lamps, did you have a specific interior style in mind which will be a fit for your products?
Stefan Gant: Hello Valerie, first of all thank you for the compliment. Yes, I actually designed all my products to fit my appartment. My interior style I would describe to be more of a Modern Minimalist as Bauhaus. I find that particularly with lamps, it is hard to find beuatiful, clean design models for an affordable price. This is of course when we do not want to decorate only with the affordable swedish furniture house design, rather with an individual design. Because of their clean, minimalistic design, I find my lamps could fit into any interior style.
Designsetter: The usage of raw materials such as concrete in architecture and interior design  is quite beloved. Especially in the past years designing with concrete seems to be so „IN“. Would you call the design with concrete as a trend, and did the popularity of it influenced you to use it in your designs?
Stefan Gant: Yes of course, I recognise this trend. As architect, I have naturally along the deisgn aspect also a great relation to materials – the constructive side of it. I am fascinated about minimalistic architecture which creates with few elements only, interesting plaes, situations and environments. Concrete the perfect raw material for this task. It acts as a room-shaping element as well as a supporting structure, surface structure or insulation layer. The Brother-Klaus Field Chapel by Peter Zumthor is a very good example for this idea. It provides the architect with a single material and its unusual kind of addition to creating great situations. Of course, I feel this concrete trend, but this was not decisive for my choice of materials, but rather his positive qualities.
Designsetter: Please tell more about your work with the material concrete. This must be a time-consuming work. What do you like tthe most about working with concrete?
Stefan Gant: Yes that’s true, the work with concrete is much more complicated than we think. There are many factors that influence the stability and the appearance of concrete, mixing ratios, temperatures, shuttering surfaces and much more. Most of all I like about my work  is the moment when you bring the first finished model from the mold after months of development and prototype phase. In this stage of process, decided only whether the product works as planned, or the work was for nothing.
Designsetter: What are your usual customers?
Stefan Gant: Most of my clients are private individuals who appreciate an exceptional product in limited editions production. Increasingly I sell my lights also for bars, cafes, hotels and clubs. I contact these mostly even before the opening, which gives us the opportunity to arrange individual concepts and solutions for the respective interior situations.
Designsetter: If you start such a new creation, what you think about in the beginning stage of the design process? Do you think about the certain places where these products exhibited, used, or to certain atmospheres that you want to create?
Stefan Gant: Yeah, that‘s right. Similar to the architecture I initially think about  the respective benefit of the product at a specific location, creating a specific mood which is to be produced and how that product is to affect the user. Most of my designs have been designed for specific situations. The concrete chain for example was originally a gift to my girlfriend, we both love the minimalic design and so a simple pen with gold during of a widely rectangular diamond-like tip trailer turened to a jewelry. It is precisely simple design that makes the jewelry particularly the way it is. In developing the idea, something else plays a very important role – I have no huge budget or a design team available that supports me, I must confine myself to the funds which are available to me. Often new ideas fail to my disposal possibility to implement them.
Designsetter: A final and perhaps rather difficult question. We keep hearing from the Scandinavian style. Could you describe a typical German design? Do you feel connected certain German roots?
Stefan Gant: This is really a difficult question. Would you describe my design as typically German? When I think of the automotive industry, I would answer with a resounding yes. In product design, for me it is a little complexer thought: there is a lot of good German style, but I think in Germany, a style not could not clearly so clearly read, for example as the scandinavian style. Early 20th CENTURY have German companies like Telefunken, Grundig, Braun or AEG designed under the direction of Peter Behrens beautiful products and they embody much more of what I would describe as a German-style as today’s German designs. Despite the material my designs are not the least bit brutal or cold, I’m trying to play a lot and to be generated by voltage contrasts more with the material. I do not think I would describe my style as typically German, rather as international-minimalist.
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